
GEWICHT: 47 kg
Oberweite: 75C
1 Std:40€
Nacht: +90€
Services: Klassische Massage, Strap-on, Handentspannung, Entspannende Massage, Sex in der Sauna
Mutig, mutig, die Damen! Das Drama beginnt, während das Publikum noch die Plätze aufsucht. Die Damen lassen bitten. Sie stehen da wie bei einem Filmstill, regungslos, wie eingefroren, oder ähnlich wie die beiden auf der Bühne platzierten unbekleideten Schaufensterpuppen.
Ein guter Theatercoup von Regisseur Wolfgang Künzel, die Protagonistinnen von Sibylle Berg, der gelernten Puppenspielerin, wie Puppen wirken zu lassen. In diesem provokativen Stück einer empörten Autorin geht es recht zynisch zu. Die beiden bedauernswerten Männer sitzen in der Geschlechterfalle, und Frau Berg, die Hasspredigerin, lässt ihren ganzen Zivilisationsekel und Männerhass an ihnen aus.
Da werden unterschiedliche Lebensentwürfe durchbuchstabiert und gallenbittere Thesen ulkigerweise bei einem Wellness-Aufenthalt der Damen in einem Spa-Hotel durchgeackert. Dass dahinter ein politisches Komplott steckt, kommt erst später heraus, aber da ist das Stück schon dramatisch gekippt. Achtung, es ist also keine launige Wechseljahrekomödie! Passend war die Premiere in der schön rustikalen HeuBühne des Bruetschi-Hofs in Enkenstein — eine echte Entdeckung — einen Abend nach dem Weltfrauentag.
Aber zu hören gibt es keine feminine Lyrik, sondern emanzipatorische Hasstiraden und Sottisen, auch viel frauenverachtende Zitate aus der Weltliteratur. Die Regie entgeht der Gefahr, dass dieses Thesentheater nur Abziehbilder von Bosheit, Bitterkeit, Frauenfeindlichkeit und Frustration sind. Die Frauen merken bald, dass die Welt ohne Männer nicht funktioniert. Künzel macht keine Slapsticknummern aus diesem Wohlfühl-Wochenende, wie andere Inszenierungen das probierten, er gibt dem Text viel Raum, hat ihn aber extrem gekürzt, was dem Stück in seiner Dichte gut tut.
Und er lässt im zweiten Akt auch chorisch sprechen. Magda Brase ist die etwas naive Hausfrau, Edith Ganter spielt geradeheraus die Alleinerziehende, Marianne Tittel die intellektuelle Pathologin Frau Grau mit arroganter Kälte. Susanne Kita ist die genervte Anwältin als Dauergeliebte. Aus einem Mann werden zwei: Hairstylist, Make-Up-Artist, Masseur und Fitnesstrainer.